Das Unterschied-Spiel
Es gibt Unterschied-Spieler und es gibt Unterschied-Spiele. Begegnungen, die am Ende einer Saison entscheiden, ob ein Jahr in die Geschichtsbücher kommt, oder eben doch nur eine von vielen Randnotizen in der Vereinschronik bleibt. Ohne ein Pokalviertelfinale überladen zu wollen – Reihen gegen Rohrbach ist exakt ein solches Spiel.
Wenn am Mittwoch auf neutralem Boden in Sinsheim die Flutlichter angehen, wenn die Trikots aus dem Koffer kommen und sicher nicht wenige Zuschauer und Fans den Sportplatz besiedeln, dann heißt es schon mit einem kleinen Finger nach dem begehrten Pokal zu greifen. Beide Mannschaften galten als Favoriten auf die Meisterschaft in der Kreisliga, beide werden höchstwahrscheinlich nicht mehr in den Titelkampf eingreifen können. Dabei ist dieser Wettbewerb mehr als der Strohhalm der dieses Spieljahr retten kann. Es ist der Reitz der Entscheidung der solche Aufeinandertreffen ganz besonders macht. Alles oder nichts, Gewinner bleibt. Was man zum anstehenden Pokalfight wissen muss – hier im K-B:
1920 Ausgangslage und Personal:
Die Generalprobe ist geglückt. 5-0 wurde der VFB Epfenbach, auch in dieser Höhe verdient, geschlagen. Wie ordnet man ein solches Ergebnis ein? Gelingt es den Schwung und das Selbstvertrauen mit zu nehmen oder verfällt man in Leichtfüßigkeit? Sicher ist, der Trend zeigt seit Wochen nach oben, eingeläutet durch den Sieg gegen Rohrbach in der Liga. Die folgenden Spiele waren zwar auch kein Feuerwerk, im Rahmen der vielen Ausfälle von Schlüsselspielern wirkt das Kollektiv SV aber im Herbst 22 durchaus stabil. Dabei zeigt sich ein durchgängiges Erfolgsschema. Immer wenn schnörkellos und physisch gearbeitet wird, stimmen die Ergebnisse.
Reihen hat mit einem Altersschnitt knapp unter 30 eine der ältesten Mannschaften der Liga. Die Säulen dieses Teams stehen für eine der erfolgreichsten Vereinsperioden. Dabei fällt immer wieder ein Makel auf. Diese Generation hat weder den Pokal gewonnen noch war sie in einem Finale. Jahr für Jahr wurde dieser Wettbewerb niemals auf die leichte Schulter genommen, sondern als Teil eines erfolgreichen Spieljahrs definiert. Auf den Erfolg selbst hat sich das seit 22 Jahren nicht mehr ausgewirkt.
Lukas Hauck wird nach seiner erneuten Verletzung ebenso ausfallen wie Nico Scheuermann. Wieder im Kader sein dürften dafür Marc Heller, Marlon Hermann und Robin Karolus. Für wen es schlussendlich bis Mittwoch für die Startelf reicht, wird sich kurzfristig entscheiden müssen.
Der Gegner Ausgangslage und Personal:
Anfang der 00ler Jahre entwickelte sich Rohrbach zum Aushängeschild der Stadt Sinsheim. Ganze 4-mal konnte man die Meisterschaft in der Kreisliga feiern. Den Pokal holte man 2-mal. Das letzte Finale spielte man vor genau 10 Jahren in Reihen. Zwar verlor man damals gegen Michelfeld mit 0-2, war aber zumindest dem Gastgeber noch meilenweit voraus. Der SV von 1920 wurde damals souverän im Halbfinale aus dem Weg geräumt. Die Zeiten haben sich geändert.
Im Jahr 2022 sind beide Mannschaften in der Kreisliga vereint. Während das für Reihen allein schon ein Erfolg ist, scheint man sich mit den aktuell sportlich kleineren Brötchen in Rohrbach noch wenig anfreunden zu können. Auffällig dünnhäutig präsentierten sich die Rohrbacher nach der 4-1 Pleite im August-Karolus Stadion. Selbst der so erfahrene Trainer Heger ließ nach dem Spiel die Aussage verschriftlichen: „Der SV Reihen hat uns auf sein Niveau gezogen“ und liefert damit fürs kommende Match sicher unfreiwillig gewisse Motivationshilfe für den Gegner. Dabei hat Heger nicht unrecht. Spielerisch ist die junge Mannschaft aus Rohrbach mit das Beste was die Kreisliga zu bieten hat – wenn man sie spielen lässt. Zweikampfführung, Laufbereitschaft und Robustheit sind aber nicht ganz unwesentliche Elemente des Spiels.
Dreh und Angelpunkt der Rohrbacher ist Joscha Rupp, Enkel des legendären Erwin Rupp. Technisch stark und mittlerweile auch körperlich mit Nehmerqualitäten. Ebenso hat der blauweiße SV zwei hervorragende Torhüter – es ist davon auszugehen, dass Nico Romig spielt – und mit dem erfahrenen Heinlein trotz aktuell großer Personalsorgen enorme Qualität auf der Platte.
Frühere Duelle:
Im eiskalten Frühjahr 2013 traf man sich im Pokalhalbfinale. Weiter ist der SV Reihen seit dem Pokalsieg 2000 nicht mehr gekommen. Der SV aus Rohrbach war damals noch eine Hausnummer zu groß, schickte die Schwarz-weißen mit drei Kisten nach Hause und zog ungefährdet ins Finale ein.
Fan-Infos:
Gerne hätte das August Karolus Stadion ein weiteres Pokalspiel gesehen. Die aktuell defekte Flutlichtanlage macht dies aber unmöglich. Daher wird die Partie um 19.00 Uhr im Sportpark Sinsheim angepfiffen. Spielfeld Nr. 1 wird’s sein – die eigentliche Heimat von Türk Gücü Sinsheim.
O-Töne: Alex Besrukow (Kapitän SV Reihen):
„Natürlich ist der Kunstrasen für den SV Rohrbach eher ein Vorteil. Wir müssen das Spiel aber ebenso körperlich annehmen wie in der Liga. Klar lesen wir die Berichte und die Statements auch von anderen Vereinen. Dass ein so erfolgreicher Club wie Rohrbach sich derart die Blöße gibt und die Schuld für Niederlagen bei allen anderen sucht, hat mich schon ein wenig überrascht“
Nico Romig (Goalie SV Rohrbach):
„Für uns ist das Spiel auf dem Kunstrasen ein Vorteil. Wir haben eine junge Mannschaft bei der viele mit diesem Untergrund aufgewachsen sind. Das Spiel vor zwei Wochen haben wir allerdings nicht unverdient verloren, da uns der SV Reihen kämpferisch überlegen war und abgeklärt gespielt hat. Für mich ist Reihen leicht favorisiert, natürlich hat der Pokal aber seine eigenen Gesetze. Wir freuen uns jedenfalls auf ein hart umkämpftes, faires und vor allem verletzungsfreies „Finalspiel“ bei dem der Bessere siegen soll.“
Scheint alles gesagt zu sein. Jetzt müssen die Beine und der Ball sprechen. Mittwochabend wird es mal wieder Zeit für ein paar dieser magischen SV Reihen-Momente. Es wird Zeit über sich hinauszuwachsen. Es wird Zeit den einen Meter mehr zu gehen und dieses Feuer in sich selbst zu erkennen, was die Elf von 1920 seit Jahren prägt. Auch wenn das Spiel in Sinsheim stattfindet, muss jeder Rohrbacher spüren:
So spielt man Fußball in Reihen!!!
Opas letzte Schlacht
Weil Fußball und Leben keine getrennten Bereiche sind, sondern immer auch ineinandergreifen, sind Elemente und Texte in diesem Blog gelegentlich autobiographisch. Ich mach mir Gedanken – über Fußballspiele, über die Geschichten am Rande und auch über Episoden die mich betreffen.
Am Sonntag spielt Reihen in Obergimpern. Im Vorfeld dieser Partie ist mir eines aufgefallen. Es war das letzte Spiel, welches mein Opa Martin live sah.
Jetzt wird’s kurz traurig – wahr ist aber – irgendwann ist für jeden das letzte Mal. Die letzte Umarmung, das letzte Gespräch, der letzte Kaffee und eben auch das letzte Spiel. Die letzte Schlacht. Glücklicherweise ist einem dieser Sachverhalt lediglich in abstrakter Form bewusst. Man macht sich keine Gedanken darüber und weiß auch nicht, wann es ist. Gut so.
Opa Martin wusste es im September 2002 auch nicht als sein SV am dritten Spieltag in der Krebsbach-Arena antrat, die damals wahrscheinlich noch nicht so genannt wurde. Das erste Jahr B-Klasse für den stolzen Sportverein. War man mental noch in der zweiten Amateurliga hängen geblieben, bespielte man plötzlich Vereine, auf die man bestenfalls alle 15 Jahre im Kreispokal traf. VFB Adersbach, Viktoria Landshausen und eben der TSV Obergimpern. Die goldenen Jahre lagen damals noch vor den Kraichgau Piraten. 3-mal Kreisliga Meister, Klassenerhalt in der Landesliga, Kreispokalsieger 2015. Im Sommer 2002 noch undenkbar.
Nervosität lag an diesem heißen Sonntag in der Luft. Mit lediglich einem Sieg aus den ersten beiden Spielen waren die Jungs aus Reihen als „Bayern München“ dieser Spielklasse schon unter Druck. Im Tor stand Dr. Daniel Debatin, legendärer Pfeifenraucher bei den Spielerbesprechungen und heute Facharzt für innere Medizin. Unvergessen, dass sich der Keeper Wochen später seine durch einen Tritt gebrochene Nase mit einem Handspiegel auf dem Sportplatz im Prinzip selbst operierte. Da standen noch Männer auf dem Feld. Timo Hautzinger, Kevin Rembert, Wolfgang Bauer oder Göke.
Das Spiel selbst war in meinem bewussten Zeitfenster eines der Besten, welches ich sehen durfte. Es war laut, es war dreckig, unfassbar hektisch. Es war Obergimpern – da fährt man nicht zum Sonntagsausflug hin. Da muss man sich an der Stimmung, die gegen die eignen Farben gerichtet ist, berauschen. Da brauchst du Spannung in der Mitte deines Körpers, sonst knickst du weg wie ein Grashalm.
Opa Martin hatte seinen Platz auf der Terrasse vor dem Clubhaus. Damals schon im Rollstuhl und gezeichnet von einem schweren Herzinfarkt. Die Leute um ihn herum wussten gleich für welchen Verein das alte Herz schlägt. Nach einer Stunde ließ sich ein sichtlich betrunkener Fan aus Gimpern hinreißen und schrie: „Macht mal einer die Bremse vom Rollstuhl auf!“ Ich mag den TSV sehr gerne und hab auch immer die Atmosphäre dort genossen – das werde ich aber nie vergessen. Ich war damals 15. Noch heute würde ich mich mit dem Mann gerne „unterhalten“.
Jedenfalls gewann der SV Reihen dieses Spiel mit 4-3 und als Opa den Sportplatz verließ war er glücklich über den Sieg und hatte wohl auch aufgrund des Spielverlaufs den nächsten Herzinfarkt in der Tasche. Die Ärzte ließen ihn nicht mehr ins Stadion. Aus heutiger Sicht völliger Bullshit. Er ist 3 Monate später in einem Krankenwagen auf dem Weg nach Heilbronn gestorben. Hätte er es sich aussuchen können, wäre nach „Zuhause“ wohl „Beim Fußball“ die beste Wahl gewesen um abzutreten.
Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren war Obergimpern gegen Reihen das letzte Spiel des Mannes, der mir einen Großteil dieser Begeisterung und der Liebe für diesen Sport gegeben hat. Ohne Martin Oberli hätte ich vielleicht kein Fußball gespielt. Es gäbe sicherlich keinen Kuckucks-Blog und diese Zeilen blieben ungeschrieben.
Ich bin sicher, er wird sich von da oben wie gehabt über den Schiedsrichter ärgern, seinen SV nach vorne wünschen und sich über 3 Punkte freuen.
Du fehlst mir alter Mann mit Hut und Danke…
Martin Oberli (1931-2003)
Nur ein Spiel…
Der Kuckucks-Blog ist ein wenig über seine Stadtmauern hinausgewachsen. Ein Teil der Besucher und Leser gehört nicht mehr zum Umfeld des Sportvereins von 1920. Die meisten wissen nicht, wie es ist mit Georg Böhmann über Fußball zu philosophieren, neben Roland Keitel Spiele zu schauen oder wie es sich anhört, wenn Stadionsprecher Michael Heller den neuen Spielstand nach einem Tor vermeldet. Sie kennen das August Karolus Stadion nicht, haben niemals mit Manfred Hug über geschnittene Hecken geredet oder in ein Lied eingestimmt das mit 19-1 beginnt und mit Ektase endet.
Fußball ist mehr als ein Spiel. Es ist Gefühl und Gefühlsausbruch. Oder hat sich das 1-0 von René Redlich 2013 nur wie ein Spiel angefühlt? Oder das Siegtor von Marlon Hermann gegen Eppingen? Das Tor von Marc Heller damals gegen Waibstadt mit dem Schlusspfiff? Der Kopfball im letzten Jahr von Jan Kührt gegen Neckarbischofsheim? Oder die Niederlage 2010 gegen Tiefenbach? Der Abstieg 2002 im Elfmeterschießen? War das nur ein Spiel?
Wer immer mir im Leben einreden will, dass dieses „11 gegen 11 und einen Ball“ nicht so wichtig sei, der hat nicht verstanden, woher dieser Sport kommt, was Gemeinschaft ist und was es bedeutet sich in den passenden Momenten entweder riesengroß oder ganz klein zu machen.
In den vergangenen 15 Jahren habe ich nur 1mal einen Saisonstart verpasst. Am 21.08.2022 ist es dann wieder mal so weit. Der SV beginnt seine Reise in 34 Kapiteln gegen die SG Kirchardt.
Familie – Beruf – FCK – Urlaub. Ich bin weit weg im Moment und kann nichts über Aufstellung, Taktik oder Trikotauswahl schreiben. Ich kann aber versuchen in einem offenen Brief darzustellen was es für viele Menschen bedeutet, wenn am Sonntag wieder der Ball von Schwarz-Weiß gekleideten Männern ins richtige Tor bewegt wird und was ich dieser Truppe für das kommende Jahr wünsche.
Liebe Mannschaft vom SV Reihen im Jahr 2022,
seit dem ersten Tag im Mai 2016 steht im Kuckucks-Blog folgender Satz:
„….ist denen gewidmet welche seit über 100 Jahren den Fußball und die Kameradschaft in Reihen leben und weiter geben….“
So ist das auch in diesem Jahr wieder.
Eine Mannschaft – diese Mannschaft ist das Herz des Vereins. Ihr Spieler habt alles in der Hand. Ihr könnt mit eurer Leistung, mit dem entscheidenden Meter die Laune und das Befinden ganzer Menschengruppen beeinflussen. Wie oft im Alltag schreit ein Mensch vor Freude? Wie oft im Alltag reist ein Mensch die Arme nach oben und jubelt? Das passiert wöchentlich nur beim Fußball - wenn ihr es geschehen lasst. Die Zeit als Spieler ist die schönste, weil sie so machtvoll ist. Ihr müsst nicht auf den entscheidenden Treffer in der Nachspielzeit hoffen – ihr könnt ihn erzielen. Ihr könnt Trainieren als gäbe es keinen Morgen mehr und es dadurch dem Gegner beinahe unmöglich machen euch den Ball weg zu nehmen. Ihr könnt schon im Umgang miteinander, dem Mann im selben Trikot neben euch zeigen:
Du bist nicht allein.
Der SV Reihen ist für mich mehr als nur ein Verein. Mein Opa hat dieses Wappen getragen, mein Vater auch und meine Söhne tragen es. Wer in Reihen spielt, der bekommt daher auch Verantwortung in seine Sporttasche. Die Verantwortung diese Tradition zu beschützen und den verlangten Erfolg zu erreichen – oder mindestens sein Bestes dafür zu geben.
Ihr müsst euch bewusst machen wer alles auf diesem Rasen steht. Das sind C-Jugend Spieler von 2004 aus denen Männer geworden sind, auf die man nur stolz sein kann. Da sind Jungs die fast Profis wurden und heute diesen Verein lieben. Spieler, die im Kreis Sinsheim und darüber hinaus spielen könnten – Sie spielen in Reihen.
Ich bin weit weg im Moment, aber glaubt ihr ich habe in den vergangenen 6 Monaten auch nur ein Ergebnis oder einen Torschützen verpasst?
Wenn man nicht mehr spielt, ist man auf euch Spieler angewiesen und kann bestenfalls mit Lagerfeuergeschichten versuchen zum Erfolg beizutragen. Darum, zum Beginn eurer gemeinsamen Reise eine davon.
Warum wir 2015 Meister wurden? Es gab einen auschlaggebenden Moment bereits am zweiten Spieltag. Lukas Hauck hätte gegen Reichartshausen auch von meinem Verständnis, spielen müssen, saß aber auf der Bank. Dieser Mann hat damals seine Mannschaft 93 Minuten von Außen gepusht ohne auch nur im Geringsten geknickt oder beleidigt zu sein. Das war inspirierend. Es hat uns allen damals gezeigt, egal wo mein Platz heute ist, ich bin Teil davon und leiste meinen Beitrag. Auch ihr müsst euch diese Momente schaffen, um eine Mannschaft zu sein. Dann werdet ihr Erfolg haben. Dann lasst ihr Menschen vor Freude schreien und die Arme hochreißen.
Ich wünsche Euch eine gute Runde und das ihr euren Platz in der langen Geschichte dieses Vereins findet. Wann immer es möglich ist, werde ich dokumentieren was ihr so treibt.
Herzlichst,
Euer Achim vom K-B
PS: Macht sie einfach Platt!!!
Wir müssen reden…
Es ist schon ein Weilchen her, dass der SV Reihen hier Thema war. Dabei kann man es drehen und wenden wie man möchte – dieser Verein ist die eigentliche Mutter des Kuckuck-blogs und wird es auch immer bleiben. Und was macht man, wenn es in der Familie nicht so rund läuft? Man holt sich Hilfe!!! Darum machen wir doch alle mal kurz so, als könnten die nachfolgenden Buchstaben auch nur ansatzweise Einfluss auf die fußballerische Leistung nehmen.
Auf die Couch mit dir SV Reihen, wir müssen reden!
Was ist passiert?
Am 07.11.21 wurde der Vorbericht gegen Obergimpern auf Weiß gehämmert – das nachfolgende Spiel wurde verloren. Danach folgte ohne Berichterstattung eine unglaubliche Leistungssteigerung und der Tabellenzweite aus Epfenbach wurde 6-0 sowie der eigentliche Angstgegner aus Waldangelloch 8-2 besiegt. Die wohl sehr unglückliche Derby-Niederlage gegen Ittlingen beendete das Spieljahr.
2022 – und dafür muss ich nicht ein Spiel gesehen haben – ist gelinde gesagt bisher mehr so Mittel. 4 Spiele 2 Punkte 0 Siege. Spiegelt man die Partien mit denen der Vorrunde und nimmt den Faktor Berichterstattung mit dazu landet man bei 8 Punkten, 2 Siegen und 0 Niederlagen.
Ich war jetzt auch lange nicht auf dem Sportplatz, daher habe ich den großen Luxus mich nicht durch diverse Details verwirren zu lassen. Ich weiß nichts über Trainingsleistung, Verletzungs- oder Spielpech und Lattenschüsse die eigentlich rein gegangen wären. Für mich zählen nur die oben beschriebenen Fakten – vorher wars besser und besser muss es wieder werden, wenn es besser werden soll.
Was beim Onkel Fußball Doktor Besuch noch fehlt ist die passende Medizin. Wer schon mal das Vergnügen hatte in meinem Haus oder Garten zu verweilen, dem ist das
schmackhafte Getränk Unicum Zwack ein Begriff. Ein ungarischer Kräutergeist, der einst dem ungarischen Kaiser ein langes Leben schenkte und von seinem Hofarzt Dr. Zwack verschrieben wurde. Ich bin
mir nicht sicher ob des Kaisers Leiden geheilt wurden, oder ob sie ihm nach dem 5. Glas einfach egal waren. Jedenfalls spendiere ich der Mannschaft bei einem Heimsieg am kommenden Sonntag eine
Flasche. Ich selbst darf leider nur bedingt davon trinken, weil ich als Säugling in ein komplettes Fass gefallen bin, aber den Spielern wird er in der Rückrunde magische Kräfte
verleihen.
Egészségére (ungarisch zum Wohl) SV Reihen, schön, dass wir mal so offen über alles geredet haben.
Der Gegner:
Der VFB Eppingen II war in den vergangenen Duellen ein spektakulärer Sparringspartner. In der Vorrunde trennte man sich 4-4. Das letztjährige Heimspiel taugt mit seinem Verlauf fast für die Vereinshistorie. 5-3 trennte man sich damals – Lauf Hermann !!! – titelte damals der KB. Der VFB ist noch schlechter als Reihen ins neue Jahr gestartet. 3 Niederlagen und 1ne Spielabsage geben dem jungen Trainer Gerweck bestimmt auch die ein oder andere Denksportaufgabe mit ins kommende Spiel.
Genug geredet und therapiert. Jetzt muss der Ball wieder rollen. Sonntag im heimischen Karolus Stadion #Lieblingsplatz. Ich nehm die Flasche sicher nicht wieder mit heim.
Die Piraten zum Kentern bringen
Den Tabellenplatz verteidigen! Anschluss zu den Spitzenplätzen halten! Den dritten Sieg in Folge feiern! Es mangelt nicht an Zielen und Ambitionen für die kommende Aufgabe. Das Spiel gegen den TSV Obergimpern ist in vielerlei Hinsicht ein Wichtiges für den SV Reihen. Wir fassen die relevanten Fakten zusammen.
Ausgangslage und Personal:
Mit dem souveränen 3-0 Heimerfolg gegen Gemmingen hat der SV den fünften Tabellenplatz erobert. Nun gilt es auf Tuchfühlung mit den fetten Plätzen zu gehen. Ittlingen und Neckarbischofsheim sind durchaus in Schlagdistanz. Aber Vorsicht: 6-mal hat Reihen in dieser Saison den Platz nicht als Sieger verlassen. Auch das Torverhältnis ist mit lediglich Plus 4 Kisten für eine vermeintliche Spitzenmannschaft nicht berauschend. Statt hochfliegender Vorstellungen, ist das Kollektiv gut beraten, mit höchster Demut nach Obergimpern zu reisen.
Wenn man allerdings weiter im Konzert der großen mitmischen möchte, sind Punkte am Sonntag fast schon Pflicht.
Pünktlich zum Schwerter-Kreuzen mit den Piraten des Kraichgaus präsentiert der SV Reihen einen alten und neuen Kapitän. Nach dem Ausfall von Alex Besrukow trägt Marc Heller wieder das ehrenvolle Stück Stoff am Arm. Wie das so ist, wenn unsere Nr. 10 die Binde hat, können sich Nostalgie-Freunde gerne auf Youtube anschauen. Fast auf den Tag genau vor 4 Jahren schießt -besser grätscht - Heller gegen die SG Waibstadt in der letzten Spielminute den Siegtreffer. Selten gab es im Karolus-Stadion eine Kiste hinter der mehr Willen steckte. Keine Eitelkeit, kein rum Geheule, gepaart mit seinem technisch feinen Füßchen ist er seit über 10 Jahren vieles von dem, was den SV Reihen ausmacht – Marc Heller – eine mehr als würdige Vertretung und schon heute ein Stück SV-Geschichte.
Aus der Startelf fallen wird Timo Maag. Wie Böhmann und Fuhr ihre Verteidigung organisieren bleibt offen. Wahrscheinlich kommt Fabi Hack wieder eine Linie zurück. Neu ist eine Option und wird seinen Hut bei Bedarf wieder in den Ring werfen können. Die Mannschaft hat im Heimspiel gut gearbeitet, darum sind größere Umbaumaßnahmen bei einigermaßen gleichbleibendem Personal nicht zu erwarten.
Die Gäste:
Ziemlich wechselhaft. So könnte man den bisherigen Saisonverlauf des TSV Obergimpern beschreiben. Nach einem Saisonstart mit 4 Siegen aus 5 Spielen, inklusive eines prächtig aufgelegten Simon Lakos (mittlerweile 11 Saison-Tore), blieben die Jungs um die beiden Trainer Weilbacher und Müller, 6 Ligaspiele ohne Sieg. Nach der 6-2 Niederlage gegen den vorletzten Gemmingen, wurde vergangenen Sonntag der zweite Epfenbach Auswärts 1-2 besiegt.
Es ist demnach nicht verwunderlich, dass sich die Kraichgau-Piraten im Tabellen-Mittelfeld auf Platz 6 wiederfinden und damit der direkte Untermieter des SV Reihens sind. Neben den wichtigen Säulen der vergangenen Jahre wie Müller und Lakos, wurde die Mannschaft ordentlich verjüngt. Mit Guthörle, Yannik und Jan Steeb oder Jannis Schulze, scheinen die Uhren durchaus auf Zukunft gedreht zu sein. Ich selbst war gefühlt ewig nicht mehr in der Krebsbach-Arena. Die Treppe vor den Kabinen wird hoffentlich wie früher noch immer gut gefüllt sein und somit einen passenden Rahmen bieten.
Wem gelingt es oben dranzubleiben? TSV gegen SV, Obergimpern gegen Reihen. Seeräuber gegen Kuckucks-Kinder. Sonntag, 14.30 Uhr.
Jede verdammte Sekunde
Und dann wird der Ball vom einen Spieler zum anderen gespielt und alles wird wieder wie immer sein. Das ewige Fußball-Karussell bleibt wie vergangenen Sonntag vielleicht mal kurz stehen, im Grunde dreht es sich aber immer weiter. Und das ist auch gut so!
Schmerzhaft ausgestiegen ist vorerst Lukas Hauck. Einen Nachruf gibt’s hier aber erst wenn einer überhaupt nicht mehr zuckt. Dass der Lange nochmal auf den Rasen zurück kommt ist zwar fraglich, ich glaube aber nicht an Wunder… ich habe zu viele davon gesehen. So oder so, aus den Augen verlieren wird ihn der Kuckucks-Blog sicher nicht.
Mit diesen Worten wenden wir uns wieder dem Tagesgeschäft zu, das da heißt:
Heimspiel gegen den SV Gemmingen
Die Ausgangslage und Personal:
Die vermeintlichen Punkte aus Treschklingen sind wohl verloren. Am Tabellenplatz 6 hat dies nichts geändert. Verteilt man die Zähler, hat man aktuell 12 Flecken weniger auf dem Hemd als der Spitzenreiter. Mittlerweile wünscht man dem SV T schon aus eigenem Interesse die Meisterschaft.
Schmerzlich vermissen werden die Schwarz-Weißen neben Hauck, Kapitän Besrukow, dessen Knie wieder Mucken macht und wohl stellvertretend für den ganzen Kerl die Vorrunde beendet hat.
Ebenso nicht im Orchester spielen Uhler, Scheuermann und Keil. Dafür dürfte wenigstens Abteilungsleiter „Attacke“, Robin Karolus, nach überstandener Erkältung wieder dabei sein.
Wer die Bilder aus Treschklingen noch im Kopf hat, der kommt an einer Frage als Spieler nicht vorbei.
Ist es mir das wert?
Das kann und muss jeder für sich selbst beantworten.
Einer der kein gesundes Knie mehr hat, kann euch aber rückwirkend betrachtet sagen:
War es das wert?
Die Antwort: Jede verdammte Sekunde. Das ist die einzig richtige Erwiderung auf Unsicherheit und vielleicht auch ein wenig Angst. Jede verdammte Sekunde. Ich bin sicher Lukas sieht das mit ein bisschen Abstand genauso wie ich.
Der Gegner:
Nach Jahren des sportlichen Aufschwungs, befindet sich der SV Gemmingen aktuell in einer schwierigen Situation. Mit 9 erspielten Punkten ist man zwar bei weitem kein Kanonenfutter, muss aber dennoch den vorletzten Tabellenplatz einnehmen. Ein knapper Sieg gegen Mühlbach, eine hauchdünne Niederlage beim Spitzenteam aus Epfenbach, sowie ein 6 Tore-Befreiungsschlag gegen Obergimpern zeigen eine steil nach oben gehende Formkurve. Den größten Verlust des Sommers hat das Team von Trainer Daniel Kufner in Richtung SV Reihen erlitten. Jan Koprivnik (kein Vor / Spielbericht ohne „Erwin“) war 3 Jahre lang das Nervenzentrum der aufstrebenden Gemminger Elf. Ein interessanter Spieler ist Jannis Rodewald. Mit bisher 6 erzielten Kisten mangelt es dem 22-jährigen zurzeit bestimmt nicht an Selbstvertrauen.
Fan-Info:
Von Samstag auf Sonntag werden die Uhren eine Stunde nach hinten gedreht. Dieser glorreichen menschlichen Erfindung Rechnung tragend, wird ab sofort wieder um 14.30 Uhr Angepfiffen.
Den Kirchberg erobern
Nach dem so wichtigen Sieg am vergangenen Sonntag gegen Rohrbach a.G., wartet auf den SV Reihen der bisher größte Prüfstein der Saison. Beim Spitzenreiter SV Treschklingen geht es um den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze.
Auf dem Kirchberg in Treschklingen herrscht zurzeit eitel Sonnenschein. Nach 10 Spieltagen steht die Elf von Ali Susan an der Tabellenspitze und konnte bislang vollkommen überzeugen. Ein Prüfstein zur richtigen Zeit für den SV Reihen, der nach dem Erfolg der letzten Woche, wieder mit etwas mehr Selbstvertrauen im Gepäck in den kleinen Bad Rappenauer Vorort reist. Mit einem Sieg könnten die Böhmänner sogar bis auf Platz 3 springen.
Was muss man zum 11. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen.
Ausgangslage und Personal:
Es ist ein richtungsweisendes Spiel. 3 Punkte und der SV Reihen klopft leise in den oberen Regionen der Tabelle an. Bei einer Niederlage winkt auf absehbare Zeit erst mal wieder tristes Mittelfeld.
Der Sieg gegen Rohrbach, darin waren sich die meisten Beobachter einig, war eben so glanzlos wie verdient. Solche Punkte sind in einer langen Saison immens wichtig. Nur mit Hurra-Fußball und Spektakel werden keine Spielrunden erfolgreich gestaltet. Keiner will in Schönheit sterben. Genau das sollte auch die vorgegebene Marschroute für die kommende Aufgabe sein. Einfach geil darauf sein dem Gegner so richtig den Sonntag zu verhageln.
Die SV´ler müssen neben Christoph Keil wohl noch auf weitere Spieler verzichten. Neben Uhler sind sowohl Björn Hack, Marc Heller und Kapitän Besrukow angeschlagen. Für den ein oder anderen könnte das Wochenende zu früh kommen.
Unabhängig von der Aufstellung kann eine Mannschaft von vielen talentierten Fußballern beweisen, dass sie, wenn es darauf ankommt, liefern kann. Das bedeutet in den richtigen Momenten nicht nachdenken, sondern dieses Spiel fühlen. Lieber drei Kilometer zu viel als nur einen Meter zu wenig laufen. Wenn es sein muss seinen Mitspieler am Kragen packen und ihn daran erinnern um was es geht. Es geht nicht nur ums Gewinnen – es geht endlich mal wieder darum zu zeigen wer wir sind.
Die Gäste:
Der SV Treschklingen ist der aktuelle Tabellenführer der Kreisliga Sinsheim. Bei genauerem Hinsehen ist das nicht überraschend. Della Rocca, Asllani, nochmal Asllani, Cöleri… Der SV T hat sich mal wieder erfolgreich im Unterland bedient. Regelmäßige Leser dieser Website wissen, dass die Jungs dort richtig gut Ball spielen können. Zählt man zu den oben genannten noch den Ausnahmespieler Porfireanu dazu und mixt das alles zusammen mit der schon letztjährigen guten Mannschaft. Trommelwirbel: Heraus kommt ein haushoher Favorit auf die Meisterschaft. Unbeobachtet konnte man sich im Windschatten der eigentlichen Kandidaten um die vorderen Plätze, Rohrbach und Reihen, an die Spitze der Tabelle setzen. Nicht zu Unrecht und mit ordentlich Konstanz dahinter wie mir scheint.
In Treschklingen ist in den vergangenen 10 Jahren für den SV Reihen derart viel passiert, dass sich selbst unabhängig der Tabellensituation selten ein normales Spiel einstellt.
Das letzte gemeinsame Rendezvous war im vergangenen Sommer und bedeutete für Schwarz-Weiß nach einer 5-3 Niederlage das Ausscheiden im Kreispokal.
Rohrbach reloaded
2 Monate sind vergangen, seit der SV Reihen gegen den SV Rohrbach im heimischen Prof.-Karolus Stadion die Saison eröffnete. Dieser Abend, welcher mit einem berauschenden Fest endete, sollte der Auftakt in eine phänomenale Saison werden – mit phänomenalen Typen in der eigenen Mannschaft.
Die Ausgangslage und Personal:
Wenn am Samstag das „andere Rohrbach“ in Reihen gastiert, sieht die Welt auch ganz anders aus. Der Bierwagen ist weg, die Ambitionen eingeholt und die gute Laune verflogen. Platz 9 ist die Realität. Die Tabelle lügt in diesen Fall nicht. Nimmt man das sehr gute Eröffnungsspiel raus, dann spiegeln die Leistungen diese Platzierung wieder. Nach unkonzentriert kam Inkonstanz und zuletzt eine bedenkliche uninspirierte Spielweise. Was diese Mannschaft braucht, ist ihre Begeisterung des Sommers – die Lust auf das Gewinnen und gegen die eigene Lethargie anzurennen. Ein Rohrbach reloaded eben.
Um dieses Projekt anzugehen, steht Georg Böhmann annähernd das Personal des vergangenen Wochenendes zur Verfügung. Scheuermann und Abele rücken wieder in den Kader, dafür wird Chris Keil weiterhin fehlen. Björn Hack und Uhler sind noch nicht sicher einsatzfähig, dafür darf Erwin Koprivnik am Samstag sein zweites Spiel hintereinander machen. Allein das mach doch schonmal gute Laune.
Die Gäste:
Rohrbach a.G spielt eine ebenfalls überschaubare Saison bisher. Nach lediglich einem Sieg belegt die Mannschaft von Trainer Benjamin Sabo den vorletzten Tabellenplatz. Die aktuelle Formkurve sollte nach zuletzt zwei Unentschieden gegen Gemmingen und Gimpern leicht nach oben zeigen.
Die beiden Kontrahenten treffen sich bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. In der ersten Kreispokalrunde schoss sich der SV Reihen am Gießhübeln in einer beindruckenden zweiten Halbzeit mit 6-3 weiter. Der damalige dreifache Torschütze für die Gastgeber Valentin Schmidt blieb in der aktuellen Saison bisher völlig ohne Treffer – das hätte ich nach dem Spiel in Rohrbach am 08.08 bestimmt ganz anders prognostiziert.
Fan-Info:
Am Samstag wird es keinen Liveticker und Spielbericht von meiner Seite aus geben können. Das sollte unsere Mannschaft aber nicht an der geplanten Trendwende und dem darauffolgenden Samstags-Umtrunk hindern. Umso wichtiger am Samstag um 17.00 Uhr im Stadion zu stehen und unsere Jungs in einer schwierigen Zeit zu unterstützen.
Raus aus der Ergebniskrise!!!
Der SV Reihen braucht dringend einen Sieg. Nach dem peinlichen Pokal-Aus gastiert die Mannschaft von Böhmann am Sonntag in Sinsheim, um gegen die Türkische Vertretung der Kreisstadt anzutreten.
Spätestens seit Andreas Brehme wissen wir: “Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“. Diese fast schon philosophischen Worte treffen aber nur bedingt auf die aktuelle Situation in Reihen zu. Ein 7ter Tabellenplatz und das Ausscheiden im Pokal Achtelfinale sind – zugegeben – viel weniger als erwartet. Bedrohlich ist die Lage rund ums Karolus-Stadion aber (noch) nicht. Sie kann es aber werden, wenn man weiter in die Ergebniskrise schlittert.
Ausgangslage und Personal:
Wettbewerbsübergreifend ist der SV Reihen seit 4 Spielen sieglos. Dabei ist das Leistungsvermögen nicht das Hauptproblem. Es ist die Konstanz, welche sich die Mannschaft durch etliche fehlende Trainingseinheiten und Urlaube selbst beraubt. Das sind keinerlei Vorwürfe, aber es ist einer der Gründe, warum man im Tabellenmittelfeld und nicht ganz oben steht. Punktuell kann das gewünschte Niveau abgerufen werden. Allein in den vergangenen 3 Partien wurden durch Last-Minute-Tore zumindest eine drohende Niederlage abgewendet. Dass aus diesen emotionalen Erfolgsmomenten kein gewinnbringender Spirit entstanden ist, gibt zu bedenken. Nennt man das Kind beim Namen, dann laufen die vielen begabten Zahnräder einfach nicht gut genug ineinander. Der erfahrene Georg Böhmann hat sicher einige Lösungsansätze auf dem Zettel. Die Hierarchie und das Miteinander einer Gemeinschaft kann der Trainer dabei leider nur bedingt steuern. Manche Prozesse müssen geschehen oder – wenn das nicht der Fall ist – spiegeln die Ergebnisse dies wieder.
Korpivnik und F.Hack, die Ampelkarten-Fraktion vom vergangenen Wochenende, dürfen nach verpasstem Pokalspiel wieder auflaufen. Auch Karolus ist nach seinem Urlaub wieder dabei. Keil fällt zwar wieder raus, dennoch sollte durch die drei Rückkehrer wieder mehr Flexibilität in den Kader kommen. Man wagt es kaum zu träumen, aber ein Zu-Null-Spiel wäre mal wieder wünschenswert. 14 Begegnungen, inklusive der Vorbereitung war dies nicht mehr der Fall. Allein diese Statistik ist alarmierend und bedarf schleunigst einer Korrektur.
Der Gegner:
TG Sinsheim spielt mittlerweile auch schon wieder im dritten Jahr im Sinsheimer-Oberhaus und scheint es sich dort dauerhaft gemütlich machen zu können. Nach einem sehr dürftigen Start mit 6 Spielen ohne Sieg, konnte die Mannschaft um ihren Trainer Feßenbecker die letzten beiden Partien gewinnen. Dabei wurde vergangenen Sonntag das formstarke Gimpern mit 4-3 in letzter Minute geputzt. Mit Salmon und Altas hat Türk Gücü eine mehr als fähige Offensivabteilung. Am Sonntag wartet eine spielfreudige Mannschaft auf den SV, welcher die Schwarz-Weißen mit Mut und Selbstvertrauen begegnen sollten. Kein Selbstmitleid – keine Ausreden. Raus aus der Ergebniskrise!!!
Oktoberfest oder Katerfrühstück
Am Sonntag kommt der TSV Neckarbischofsheim nach Reihen. Gegen den freiwilligen Landesliga-Absteiger geht es darum, nicht den Anschluss zu den oberen Plätzen zu verlieren.
Die Ausgangslage und Personal:
3 Spiele ist der SV mittlerweile ohne Sieg. Im Einzelnen, weißt dabei jedes Spiel für sich betrachtet, Phasen mit ganz unterschiedlichem Leistungsniveau auf. Bad Rappenau war kompletter Mist, die erste Halbzeit gegen Kirchardt sehr ordentlich und der zweite Durchgang wieder unterer Durchschnitt. Gegen Eppingen trieben die Schwarz-Weißen dieses Wechselspiel auf die Spitze. Den beiden ganz schwachen Anfangsphasen der Halbzeiten, steht ein fulminanter Schlussspurt gegenüber. Das Gebot der Stunde scheint demnach Konstanz zu sein. Dabei kann niemand Verlangen durchgehend ein Feuerwerk abzubrennen. Es würde schon ausreichen, in schwierigen Momenten nicht komplett den Faden zu verlieren. Der hauptsächliche Druck lastet dabei auf den verbindenden Positionen. In Personen Heller und Besrukow. Während Hermann eher das vom Wahnsinn getriebene Epizentrum ist, sind diese beiden Taktgeber und Spielgestalter. Die Augen sind immer auf der Sturmspitze oder der Abwehr. Bei genaueren Hinschauen sind es aber die in der Mitte stehenden Schachfiguren welche den Unterschied machen. Grundsätzlich sollte man aber nichts künstlich verkomplizieren oder aufblasen. Am Sonntag wird wie immer die Einstellung und die Bereitschaft der größte Faktor zum Sieg sein. Das dies bestenfalls 11 Spieler beherzigen müssen scheint mehr als klar.
Unter diesen Protagonisten werden Keil und Karolus fehlen. Wieder mitspielen darf Koprivnik nach ausgestandener Sperre. Dazu wird der wiedergenesene Abele höchstwahrscheinlich in den Kader zurückkehren.
Der Gegner:
Dem TSV Neckarbischofsheim muss man großen Respekt zollen. Der freiwillige Abstieg aus der Landesliga vergangenen Sommer war mutig und richtig. Zu viele herausragende Spieler – inkl. Trainer – musste man abgeben und mit einem aktuellen Blick auf die Tabelle scheint die Entscheidung sich herunterstufen zu lassen, das Ergebnis einer gesunden Selbsteinschätzung zu sein. Dennoch konnte der TSV einige bemerkenswerte Personalzugänge vermelden. Speziell Neso Duric ist natürlich für den SV Reihen interessant. Einer der besten Fußballspieler der jemals im Kreis kickte, half im Spätherbst seiner Karriere mit, den SV aus der B-Klasse zu führen. Von 2009 bis 2011 „schniiiieeeerte“ er immer mal wieder seine Packeln für die Schwarz-Weißen. Seit diesem Sommer ist der in Reihen immer noch sehr beliebte Duric neuer Übungsleiter beim TSV und das sportliche Wiedersehen am Sonntag wird sicher herzlich ausfallen. Dennoch bekommen die Gäste aus Neckarbischofsheim nichts geschenkt und es gilt eine starke Kreisliga-Mannschaft zu bespielen. Auffälligster Akteur ist seit 3 Jahren Stürmer Daniel Hotel, welcher in dieser Saison auch schon wieder 4 Tore im Gepäck hat. Am Donnerstag hat der TSV noch ein schweres Kreispokalspiel gegen den SV Rohrbach vor der Brust. Demnach sollten die Herren entweder mit breiter Brust oder ordentlich Wut im Bauch nach Reihen kommen.
Fan-Info:
Am Sonntagmorgen veranstalten die Alten Herren einen Frühschoppen im Rahmen eines kleinen Oktoberfests. Dazu sind alle Interessierten, die schon am Vormittag Lust auf Bier und Weißwurst haben eingeladen. Der SV Reihen heißt euch – gerne in Lederhose oder Dirndl – ab 9.30 Uhr willkommen.
Mach ́s noch einmal Killepitsch
Ketterauchend sitzt der damals 31-Jährige in meinem Ford Fiesta. Es gibt Momente – im Leben als
auch im Fußball – da gibt’s kein wegrennen. Viele Jahre wurde in langen Nächten, an Bergfesten,
Kabinenpartys und Sitzungen dieser Tag entgegengesehnt. Der SV Reihen kann an diesem 07. Juni
2013 ein langes dunkles Vereinskapitel abschließen. Kein anderer Verein war durchgehend 24 Jahre
in der höchsten Spielklasse des Fußballkreises Sinsheim vertreten. Abstieg – Abstieg, gefolgt von den
schwierigsten Jahren der Vereinsgeschichte. Wir durften aufbauen.
12 Jahre, 7 davon in der B-Klasse musste dieser Verein warten, bis er wieder die Chance bekam, in
sein „Wohnzimmer“ zurückzukehren. Doch selbst in diesen sportlich tristen Jahren, hat der SV
Menschen in seine Farben bekommen, welche den Sport Verein auf ihre ganz eigene Art prägten.
Ein Fässchen Altbier brachte der Düsseldorfer zu seiner ersten Trainingseinheit mit. Selbst der
nachfolgende, Diarrhö geplagte Tag, konnte nicht verhindern, dass der Torhüter mit seiner
Rheinländischen Art in den Herzen der Reihemer einen festen Platz eroberte.War er sportlich am
Anfang noch ohne Ambition, spürte er schnell, wie groß die Sehnsucht in diesem Club nach der
Rückkehr in die Sinsheimer Beletage war. Immer mehr begann er, seinen Beitrag zu leisten, bis er sich
zur Saison 12/13 den Stammplatz im Schwarz-Weißen Kasten eroberte.Nach einer sehr ordentlichen
Spielzeit in der A-Klasse und dem damit verbundenen Relegationsplatz, fand er sich, eben rauchend
in meinem Ford Fiesta wieder, der unumkehrbar auf den „Finalspielort“ Treschklingen zusteuerte.
Torhüter sind in diesen Momenten nicht zu beneiden. Voll im Fokus und mit jedem Fehler hautnah dran zum Depp auf dem Platz zu werden. Der große Reitz dabei ist aber die umgekehrte Seite. Hast du
deinen Handschuh im richtigen Moment hinter dem Ball, findest du auf beinahe ewige Zeit einen Platz in heroischen Geschichten und Vereinsanekdoten.
Es muss 19.12 Uhr gewesen sein, als "Use" seine Hand in den Himmel reckte, um einen gut platzierten
Schuss vom Neckarbischofsheimer Spielgestalter Marco Haugk in den Abendhimmel zu fausten.
Welchen Verlauf dieses Spiel bei einem Torerfolg genommen hätte, ist nicht zu beantworten und
bleibt eine verhinderte Alternativgeschichte. Der Keeper hielt an diesem Abend den Kasten seiner
Mannschaft sauber und der SV Reihen stieg mit einem souveränen 2-0 in die Kreisliga auf. Helden
wurden andere – Redlich mit seinem wahnsinnigen Freistoßtor oder Björn Hack mit seinem langen
Alleingang kurz vor der Pause - aber er war da als man ihn brauchte. Das war und ist er immer.
Philipp Usenbenz spielte noch eine weitere Saison in der Kreisliga und sicherte auch mit seinen
Paraden den Klassenerhalt. Er fand sein Glück wieder in Düsseldorf, verließ das Dorf, um doch in
vielen heroisch als auch punktuell alkoholisch geprägten Geschichten zu bleiben. Wie heißt es in
einem Karnevalslied: „Niemals geht man so ganz“
Am Sonntag kehrt Use ins Tor der Ersten Mannschaft zurück. Er raucht nicht mehr und mein Fiesta
wurde vor drei Jahren verschrottet. Zeiten ändern dich!!! Das beweist auch, dass egal wie hoch der
alte Mann am Sonntag seine Fäuste noch bekommt, ein Eintrag in meinem Poesiealbum und in der
langen Chronik des Sport Vereins von 1920 ist sicher. Mach ́s noch einmal Killepitsch!!!
Die Ausgangslage und Personal:
Ein wenig überschattet das Comeback von Philipp Usenbenz, der den verhinderten Scholl vertritt, natürlich das Spiel. Das gilt aber hauptsächlich für mich und ein paar andere. Die Mannschaft ist beraten, sich unabhängig von dem letzten Mann richtig reinzuknien um zu Punkten. Ein Zähler aus den beiden Heimspielen war im Nachhinein zu wenig. Der Ist-Stand auf der Tabelle – welche langsame Aussagekraft bekommt – zeigt daher 11 Punkte und Platz 6. Man kann lange drumherum reden, auf Verletzungen und Urlauber hinweisen aber im Grunde ist die Sachlage eindeutig: Der SV Reihen muss dieses Spiel am Sonntag gewinnen, um sich selbst gerecht zu werden.
Für dieses Projekt steht Marlon Hermann wieder bereit, der die Offensive beleben soll. Keil fällt sicher aus und Karolus muss wohl auch verletzt passen, daher sollte speziell diese Personalie von erheblichem Mehrwert sein.
Schmerzlich vermisst wird Koprivnik, welcher nach seinem Platzverweis in Waibstadt noch eine Partie auf der Strafbank sitzen muss.
Der Gegner:
Der VFB Eppingen II ist mit 10 Punkten sehr ordentlich in die Saison gestartet. Wie bei Reservemannschaften üblich, schwanken dabei die Ergebnisse stark. 7-1 verlor man in Treschklingen, um dann nur eine Woche später Gemmingen mit 4-1 zu putzen. Bester Torschütze ist seit vielen Jahren Stefan Beierle.
5 Kisten hat der Stürmer auch in diesem Jahr schon auf seinem Nacken. Das letzte Duell im Herbst 20 war das spektakulärste Spiel der kompletten, kurzen Saison. Der SV gewann damals auf heimischem Platz mit 5-4, egalisierte mehrere Rückstände, spielte sich in einen Rausch und in den letztendlichen Sieg.
Wieder in die Spur finden…
Nach 5 Spieltagen ist der SV Reihen auf dem harten Boden der Kreisliga angekommen. Um eine Trendwende herbeizuführen, muss zum Abschluss der englischen Woche gegen die SG Kirchardt gepunktet werden.
Die Ausgangslage:
Es hat sich angedeutet. Die phlegmatischen Phasen im Spiel gegen Mühlbach und die erste Halbzeit in Waibstadt ließen erahnen, dass sich eine gewisse Leichtgläubigkeit in die Mannschaft eingeschlichen hat. In bisher jeder Partie wurde das Team von Böhmann und Fuhr vor erhebliche Probleme gestellt. Komponenten wie Spielpech und Verletzungen sind dabei aber eher zweitrangig. Hauptsächlich ist es die Favoritenrolle die schwer auf den Schultern wiegt und den Gegnern eher Flügel verleiht. Derlei Ausreden finden sich viele, nur Hilfreich sind sie überhaupt nicht.
Um es auf den Punkt zu bringen: Außer dem sehr guten Eröffnungsspiel gegen Rohrbach, kann der SV Reihen im Grunde mit keiner Leistung der vergangenen Spiele vollständig zufrieden sein.
Wie immer ist dies aber nur die eine Seite der Medaille. Auf der Habenseite stehen 10 Punkte, ein guter Kader und genug Typen, welche die oben genannten Probleme in vorderster Instanz regeln können.
Ob dazu auch Robin Karolus auf dem Feld beitragen kann ist mehr als fraglich. Der Angreifer deutete am Donnerstag eine Zerrung an. Das im Amateursport die komplette Bandbreite an Verletzungen, sei es ein Ziehen im Oberschenkel oder ein offener Schienbeinbruch, fast immer mit Prellungen oder Zerrungen benannt werden, lässt die Einsatzfähigkeit noch offen.
Ansonsten konnte gegen den VFB kein Spieler an die kämpferisch gute zweite Halbzeit des vergangenen Wochenendes anknüpfen, was daher größere Umbaumaßnahmen an der Mannschaft eher unwahrscheinlich machen. Überhaupt, es gibt keinen Grund für Aktionismus und/oder Grundlegendes in Frage zu stellen. Im Gegenteil, der Arbeitsauftrag für Sonntag ist ganz einfach:
Lauft bis euch die Lunge brennt!!! Der Rest kommt von alleine.
Der Gegner:
Die SG Kirchardt hat etwas geschafft, wovon ich immer überzeugt war, dass es fast unmöglich ist. Aus einer Spielgemeinschaft auszubrechen, unter welchen Umständen auch immer und wieder eine eigene Mannschaft zu stellen. Als wäre das nicht genug, scheint man dies auch noch sportlich sehr erfolgreich gestalten zu können. Höherklassige Neuverpflichtungen und einen außergewöhnlich guten Trainer konnte sich die SG während der Pandemie-Pause krallen und man scheint in Kirchardt wieder nach höherem zu streben. Warum auch nicht? Jahrelang war man durchgehend in der Landesliga vertreten, was den heutigen Sinsheimer Vereinen annähernd unmöglich scheint.
12 Punkte konnte sich die Truppe bisher sichern und verweilt aktuell auf dem 3. Tabellenplatz. Babanatsas, Willert, Oliveira u.v.m. Allein diese namenhaften Spieler sorgen dafür, dass der SV Reihen an diesem Sonntag zum ersten Mal nicht als Favorit auf den Platz geht.
Das letzte Spiel:
Nehmen wir mal das bisher letzte Meisterschaftsspiel, dass die SG als eigenständige Mannschaft gegen den SV spielte aus der Statistik, müssen wir bis ins Jahr 2014 zurück. Damals gewann Reihen sein Heimspiel gegen den späteren Absteiger mit 2-1. Außergewöhnlicher Torschütze zum Siegtreffer war Jan Kührt, der sich über die linke Außenbahn durchdieselte und zum Sieg einnetzte. Das Siegtor ist bis zum heutigen Tag die einzige Kiste, welche der blonde Verteidiger für den Sportverein schoss.
Den Saisonstart perfekt machen
10 Punkte sind im Sack, dazu gab es am Sonntag den ersten Auswärtssieg in Waibstadt. Die Spielzeit hätte durchaus schlechter starten können. Nun empfängt der SV Reihen am Donnerstag den VFB Bad Rappenau.
Die Ausgangslage: Zum wirklichen Traumstart fehlte eine Minute in Zuzenhausen, aber dennoch, die bisherige Bilanz kann sich mehr als sehen lassen. Wenn der SV Reihen am Donnerstag nachlegt und einen weiteren Heimdreier einfährt, kann man nach 5 Spieltagen von einem perfekten Start in die Kreisliga-Saison 21/22 sprechen.
Personalsituation: Langsam füllt sich das Freundebuch von Georg Böhmann wieder und mit jeder neuen Woche, die ins Land geht, kommen Urlauber zurück auf die Sportplätze. Björn Hack ist wieder da und dürfte am Donnerstag für den gesperrten Koprivnik in die Viererkette rücken. Scheuermann ist sicher mehr als eine Alternative für die Außenbahn, auch wenn das vorhandene Personal in der zweiten Halbzeit in Waibstadt sehr ordentlich gespielt hat. Speziell Yanik Schwartz fiel mit sehr engagierter und ansprechender Leistung positiv auf.
Was noch ins Auge stach, war die punktuelle Dreier-Aufteilung in der Abwehr, welche Fabi Hack viel Raum nach vorne gab. Mit seiner Dynamik konnte der Verteidiger einige Löcher in die gegnerische Abwehr reißen. Ob dies auch ein Werkzeug für Bad Rappenau ist, wird wohl auch der Spielverlauf entscheiden. Mehr als sicher scheint eine Startformation in einer der bekannten 4-4-2 Varianten. Weiterhin sehr effektiv zeigt sich der Angriff, bestehend aus Keil und Karolus. Beide haben mit zusammen 7 Kisten eine mehr als anständige Ausbeute vor dem Tor.
Der Gegner: Ein Sieg, drei Niederlagen. Das ist die Bilanz der ersten vier Begegnungen des VFB Bad Rappenau. Das selbstgesteckte Saisonziel – einstelliger Tabellenplatz – scheint demnach realistisch. Der wichtigste Transfer des Sommers war selbstverständlich die Verpflichtung von Joe Brown. Der mittlerweile 34-jährige Wandervogel ist mit aktuell 2 Toren und 2 Vorlagen gefährlichster Offensivspieler des VFB´s.
Das letzte Spiel gegen Bad Rappenau war ebenso spektakulär als auch traumatisch für den SV Reihen. Nach einem 2-0 Rückstand drehte man die Partie, um dann in der Nachspielzeit doch noch mit 4-3 als Verlierer vom Platz zu gehen.
The Show must go on!!!!
Eine turbulente Woche findet am Sonntag ihren Abschluss in Waibstadt. Der SV Reihen gastiert im Biesigstadion gegen die SG und lauert auf den ersten Auswärtsdreier.
Nun hat es auch den SV erwischt. Mit der Meldung eines Positivs auf Corona getesteten Spielers startete die Maschinerie: Gesundheitsamt, Corona Verordnung, Corona Verordnung Sport u.v.m. Leider sind die Bestimmungen nach 1 ½ Jahren Pandemie noch immer partiell unklar und selbst die zuständigen Stellen können über diesen, mittlerweile fast gewöhnlichen Fall „Spieler positiv“ nicht schnell und ausreichend antworten. Fakt ist, der SV Reihen ist mit diesem Thema höchst sensibel umgegangen. Das Training wurde verlegt, die Spieler zu täglichen Schnelltest angehalten und dazu aufgefordert, bis zur Klärung der Situation ihre Kontakte zu minimieren. Selbstverständlich wurde auch der VFL Mühlbach informiert. Nicht zuletzt durch eine fast 100-prozentige Impfquote in und um die Mannschaft, muss außer der Infizierte selbst, niemand in Quarantäne. Um die Persönlichkeitsrechte des Infizierten zu schützen, was speziell im Amateursport noch intensiver bedacht werden muss, wird es in diesem Vorbericht keine Informationen zur Personalsituation geben. Darum beschränken wir uns rein aufs Sportliche und:
Die Ausgangslage:
Contenance liebe Freunde, Corona hin, Pandemie her, der SV Reihen ist ordentlich in die Saison gestartet. Zwei Heim-Dreier und ein Auswärts-Punkt sind solide und spiegeln auch die Leistungen im Einzelnen wieder. Sollte der SV auch in Waibstadt etwas mitnehmen, kann man von einem gelungenen Einstieg in die Runde sprechen und ein erstes positives Resümee ziehen. Taktisch haben sich Böhmann und Fuhr mittlerweile auf ein variables 4-4-2 festgelegt. Dabei zeigt man in dieser Formation große Flexibilität und hält die zweite 4 nach Bedarf mal flach, oder zerlegt sie in den Diamanten mit fast schon klassischem Spielmacher und / oder einer hängenden Spitze. Jedenfalls bekommt man die Außenbahnen dicht und auf den vorderen Linien einen ordentlichen Druck auf die gegnerische Defensive. Das System jedenfalls lässt im Moment keine Fragen offen, außer vielleicht warum sich Fabian Hack nach jedem Pass an seinen Oberschenkel fasst. Wir recherchieren das intensiv weiter. Es wäre aber nicht überraschend und nicht das erste Mal, wenn Böhmann auch personalbedingt eine komplett neue Aufteilung inklusive Taktik aus dem Hut zaubert. Das Heft des Handelns sollte am Sonntag auf der Seite der Auswärtsmannschaft liegen. In den vergangenen Spielen ist klar geworden, dass man sich leichter tut, wenn man versucht, das Spiel aktiv zu gestalten. Abwarten und erstmal sicher stehen scheint auch in diesem Jahr nicht der Charakter dieser Mannschaft zu sein.
Der Gegner: Nachdem sich die SG Waibstadt in den vergangenen Spielzeiten immer weiter unten in der Tabelle fand, sollte dieser Trend in der laufenden Saison gestoppt werden. Ein Grund dafür könnte Denis Schwager sein. Der oberligaerfahrene Stürmer fungiert als spielender Co-Trainer und dürfte in einer Sinsheimer Kreisliga durchaus das ein oder andere Mal den Unterschied ausmachen können. Trotz den guten Vorzeichen hat sich die SG den Start in die Saison ein wenig verhagelt. Im Pokal gabs ein fast peinliches Ausscheiden gegen den A-Ligisten Weiler mit 5-1. In der Liga steht man auch noch ohne Sieg da, wobei gegen aktuell starke Treschklinger und Obergimperner knapp verloren wurde. Ansonsten scheint in Waibstadt alles beim Alten zu sein. Der Verein ist in seiner Struktur mit langjährigen Verantwortlichen und dem Zusammenhalt dem SV Reihen nicht unähnlich und darum ein sympathischer Club, mit dem man sich gerne misst.
Das letzte Spiel – war tatsächlich auch das letzte Heimspiel vor der langen Pandemie-Pause. Damals gewann der SV Reihen gegen eine weitestgehend unterlegene Mannschaft aus Waibstadt mit 1-0. SG-Keeper Lenart Koch, welcher auch in der laufenden Runde das Tor hütet, hatte damals einen phantastischen Nachmittag und bewahrte sein Team vor einer höheren Niederlage.
Heimspieltage sind Feiertage
Die ersten Zeilen der Saison sind geschrieben und zum ersten Mal in diesem Jahr darf die Frage gestellt werden: Wo geht die Reise hin? Dabei entspannt sich langsam die Personalsituation, was hoffentlich dazu führen dürfte, dass in den nächsten Wochen weitere Punkte eingefahren werden können.
Zwei Spiele – Vier Punkte. Ein glanzvoller Auftaktsieg und einen hart erkämpften Auswärtspunkt hat der SV auf der Habenseite. Am Sonntag ist der VFL Mühlbach zu Gast im Prof.-Karolus Stadion. Wenn Anspruch und Wirklichkeit sich die Waage halten sollen, darf die Mannschaft auch an diesem Spieltag nicht leer ausgehen.
Ausgangslage und Personalsituation:
Schnell wich die Enttäuschung über die verlorenen Punkte gegen Zuzenhausen der Genugtuung über eine kämpferisch ansprechende Leistung. Jeder Zähler in der Kreisliga muss hart erspielt werden. Das dies nicht mit halber Kraft und nur über die zweifellos spielerische Klasse möglich ist, dürfte nun auch den Letzten klar geworden sein. Reihen ist in diesem Jahr einer der großen Favoriten um den Titel und genauso treten die gegnerischen Mannschaften in den Spielen an. Diese Konstellation wird sich auch durch die nächsten Begegnungen ziehen. Und wie bricht man die Lust des Gegners darauf eine vermeintliche Spitzenmannschaft zu ärgern? Mit dem Fundament auf dem jede individuelle Klasse wohnt. Bereitschaft! Bereitschaft zu leiden, Bereitschaft die wichtigen Meter zu machen und Bereitschaft alles in ein Spiel zu investieren. Wer das beherzigt, hat die größten Chancen auf Erfolg. Böhmann wird dabei auch gegen Mühlbach eine veränderte Mannschaft aufs Feld schicken. Heller macht Urlaub, was in Anbetracht seiner vielen kleinen Verletzungen auch bitter nötig zu sein scheint. Dazu kommen wird Kapitän Besrukow der aufgrund seiner aktuell guten Form das so wichtige Zentrum ordnen sollte. Für die speziellen Momente kehrt Hermann zurück ins Team, auch er wurde mit seiner Unberechenbarkeit gegen Zuzenhausen schmerzlich vermisst.
Die Außenbahnen im Fokus
Im letztjährigen Pokalspiel hat Mühlbach gezeigt, dass sie sehr strukturiert in der Mitte sind und gerne Spielzüge über die Außen gestalten. Dabei dürfte der laufstarke Scheuermann gute Chancen haben wieder unter den ersten 11 zu sein.
Der Gegner:
Der VFL Mühlbach ist schlecht in die Saison gestartet. Nach dem abgesagten Spiel gegen Gemmingen, verlor man am um eine Woche verzögerte Saisonstart, zuhause gegen Obergimpern 5-0. Christopher Lakos erschoss dabei den VFL mit 4 Toren fast im Alleingang. Im tatsächlichen Spielverlauf war man dabei aber keineswegs chancenlos und es wäre mehr als naiv, dieses Ergebnis als Maßstab für das vorhandene Leistungsvermögen anzusetzen. Dabei stapeln die Mühlbacher wie schon in der vergangenen Saison ihre Saisonziele tief. Den gewünschten „Klassenerhalt“ sollte die Mannschaft von Trainer Schweinfurt bestimmt locker eintüten und sich insgesamt eher noch weiter nach oben in der Tabelle wünschen. Nach den Begegnungen der vergangenen Spielzeit und dem Weiterkommen im Pokal, ist der VFL eher im oberen Mittelfeld anzusiedeln. Mit Manuel Hecker konnte man im Sommer einen spielenden Co-Trainer an Land ziehen, der über reichlich Erfahrung in Landes- und Verbandsliga verfügt. Zusätzlich steht mit Jan Koser einer der besten Stürmer der Kreisliga auf dem Feld, der in dieser Saison in den beiden Pokalspielen schon 5mal gestochen hat.
Fan-Info:
Seit vielen Jahren hat der SV Reihen wieder für jeden Fan (und welche die es noch werden wollen) Spieltags-Plakate im Ort platziert. Das aufleben lassen dieser schönen Tradition wurde vom Förderkreis angeregt, durch die Vorstandschaft organisiert und von der Firma Gruber grafisch umgesetzt. So funktioniert lebendige Vereinsarbeit zwischen den diversen Instanzen.
Unter dem Motto: „Heimspieltage sind Feiertage“ sowie einem historischen Bild vom alten Sportplatz sind die Plakate ein optisches Highlight im Dorf und untermauern das Bestreben, die Fanbasis weiter zu begeistern und vielleicht noch um den ein oder anderen zu erweitern.