Und wenn dann die Fahnen eingerollt werden und die Menschen ihr Sieges-, Frust- oder Feierabendbier trinken, dann ist ein weiteres Kapitel SV Reihen geschrieben.
Der 12. Oktober 2025 war ein guter Tag für diesen Verein – und das aus mehreren Gründen.
Das Derby gegen den FC Weiler füllte das Prof.-Karolus-Stadion schon lange vor dem Anpfiff. Es dürften gut über 300 Zuschauer gewesen sein. Auch die Jungs vom Steinsberg mobilisierten ihren Anhang. Für viele fühlte es sich an wie ein großes Familienfest. „Schön dich mal wieder zu sehen“ war wohl eine der meistgehörten Floskeln an diesem Tag.
Zum Einlaufen der Mannschaften feierte der Sportverein einmal mehr sich selbst. Die Fans zeigten neben dem bekannten Nordkurve-Banner ein weiteres mit der Aufschrift „Traditionsverein
1920“. Dazu präsentierten sie große Doppelhalter mit den vergangenen Titeln und Erfolgen.
Zum Abschluss wurde ein Transparent am Zaun hochgezogen, auf dem das alte SV-Wappen mit dem Lindenbaum und das seit 20 Jahren bekannte Logo vereint im Lorbeerkranz über dem Stadion thronten – ein
Symbol für Tradition und Gegenwart, für 105 Jahre bewegte und erfolgreiche Vereinsgeschichte. Eine einmal mehr mehr als gelungene Aktion.
"Beste Laune auf der SV-Bank"
Fußball wurde natürlich auch gespielt.
Die ganz große Derby-Atmosphäre wollte zwar nicht aufkommen – das war gegen den FC Weiler allerdings auch zu erwarten. Dafür mag und respektiert man sich zu sehr, um sich mit der vollen Kapelle an Sportplatzemotionen zu begegnen.
Die Gäste in Rot-Weiß hatten jedoch einen guten Plan. Über den sehr kompakt agierenden Martaler konnte man sich zeitweise eine sichtbare Überlegenheit im Zentrum erarbeiten und übernahm zu Beginn
der Partie die Initiative, die schließlich mit einem Elfmeter belohnt wurde.
Bei einem hohen Ball vor das SV-Tor trafen die an diesem Tag körperlich wohl überragenden Protagonisten aufeinander: Golenia im Tor und Kaiser vom FC Weiler –
zusammen rund vier Meter Fußball.
Der Zweikampf um den hohen Ball endete im Prinzip unentschieden, doch Golenia kam etwas zögerlich und zu spät aus dem Tor. Nach dem Zusammenprall der beiden „Glockentürme“ entschied der
Schiedsrichter auf Strafstoß, den Sauciunas sicher verwandelte.
Spätestens jetzt war auch der SV Reihen gewillt, aktiv an diesem Spiel teilzunehmen. Diese gute Entscheidung wurde noch vor der Pause mit einem Handelfmeter und der 2:1-Führung belohnt.
Keil und Y. Schwartz waren die Torschützen.
Nach dem Seitenwechsel durfte der FC Weiler noch einmal hoffen: Ein Schuss von Martaler wurde unhaltbar abgefälscht.
Doch die Aussicht auf etwas Zählbares hielt exakt sieben Minuten. Danach spielte fast ausschließlich der SV Reihen und konnte durch zwei sehenswerte Tore von Jeng und Di Meo sowie einen weiteren Strafstoß, verwandelt von Obländer, das Spiel endgültig für sich entscheiden.
Mehr noch als das Ergebnis – das vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist – war wieder einmal das Gesamterlebnis an diesem Tag entscheidend:
Ein volles Stadion, zwei Vereine, die richtig Bock haben, sich sportlich zu messen und danach gemeinsam bis in die Nacht zu feiern. Junge Fans, die diesen Verein mit großem Engagement und Demut jeden Sonntag auf den Platz tragen.
Man kann nur sagen:
Es war ein guter Tag für den SV Reihen.