Mitunter sind es die schillernden, die lauten Typen, die aus einer Mannschaft hervorstechen. Tore werden mit Namen verbunden, Scorerpunkte gezählt. Spielmacher, Goalgatter, Torhüter sind fast ausschließlich die Aufmerksamkeitsmagneten der Fans und der Zeitungen.
Umso wichtiger, ab und an den Spielern die verdiente Wertschätzung zu geben, welche die Straße für die oben genannten Helden des Spiels teeren. Drecksarbeiter, Raumzuläufer, Kilometerfresser. Dieser
Spieler, der sich liebend gern für seinen Stürmer die Gelbe Karte holt, weil dieser zum fünften Mal den Ball verliert.
Seit Sommer 2014 spielt Sascha Klein für den SV Reihen. Der Wechsel damals war eine kleine Sensation. Der landesligaerfahrene Außenverteidiger hätte lukrativeren Angeboten nachgehen können. Schon
damals hörte Klein wohl mehr auf das Gefühl, als auf den Verstand und verließ die SG Kirchardt in Richtung Reihen.
In seinem ersten Jahr war er einer der wichtigen Bausteine, die zur Meisterschaft führten. Vom ersten Moment an hatte er das „System Reihen“ angenommen und gelebt. Kameradschaft bis hin zur
Freundschaft, alles füreinander, oftmals auch über den Rasen hinaus. Klein ist wie die meisten dieser Akteure kein spektakulärer Spieler. Er läuft, gegen Gegner und in den Raum, ist sich für keinen
Zweikampf zu schade und hält seinen Vordermännern den Rücken frei, seit über 7 Jahren auf seiner Außenbahn. Eine Ewigkeit, jedoch keine Selbstverständlichkeit. Dass Klein dabei auch noch richtig gut
kicken kann, steht außer Frage. Er spielt eben selten den entscheidenden Pass, sondern den dritt- oder viert Letzten.
„Sascha Klein schlenzte den Ball nach schönem Zuspiel aus 16 Metern Millimeter genau ins rechte Eck. Das Tor des Tages, welches sich der Neuzugang durch eine überragende Leistung verdient
hat.“ Tickerte Fupa am 02.11.2014.
Sein einziges Tor für den SV. Er war jahrelang mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Nämlich mit Kampf, mit Willen und Einsatz den Weg für andere zu ebnen. Dieser Typ Spieler entscheidet selten das
Spiel. Er entscheidet ganze Saisonverläufe, indem er die wichtigen Meter mehr läuft.
Auch wenn die Zeiten nicht einfacher geworden sind, Verletzungen auskuriert werden mussten, wenn neben dem Fußball einfach viele Aufgaben warten und der Stammplatz immer härter erkämpft werden muss.
Sascha Klein und der SV Reihen. Ohne diese entstandene Verbindung würde sowohl dem Sportverein als auch dem mittlerweile zweifachen Vater unfassbar vieles fehlen. Einer dieser Stillen Helden der
tiefe Spuren in Reihen hinterlassen hat. Ein Spieler, den man am meisten vermissen wird, wenn er nicht mehr spielt. Weil dann die entscheidenden Meter und die Zweikämpfe unter Umständen fehlen.
Das ist jedoch alles andere als eine Laudatio. Es ist eher ein Ausblick. Mit 29 Jahren ist Klein nunmehr im besten Fussballalter und wird auch im Spieljahr 21/22 eine tragende Säule für seine
Mannschaft sein. Auf und neben dem Platz.
Der Spieler im Blickpunkt: Sascha Klein.