Wenn Geschichte ruft – das Kreispokalfinale 2025 als Fußballfest für alle

Ein Finale wirft seine Schatten voraus. Noch zehn Tage, dann öffnet das Biesigstadion in Waibstadt seine Tore – und am Abend des 28. Mai wird der Fußballkreis Sinsheim seinen Pokalsieger küren.

Selten war das Interesse an der Austragung eines Finales so groß wie in diesem Jahr. Zahlreiche Vereine bewarben sich um das Event – wohlwissend, dass die Partie zwischen dem SV Reihen und dem TSV Obergimpern eine stattliche Kulisse verspricht.

 

Doch wie viele Zuschauer bringt ein solches Endspiel tatsächlich auf die Beine?

"Die Fans von Adelshofen und TG Sinsheim brachten im vergangenen Jahr Gänsehautatmosphäre ins Karolus Stadion nach Reihen"

Zwischen Wetter, Wahnsinn und Wurstverkauf – die Zuschauerfrage

 

Sowohl der SV Reihen als auch der TSV Obergimpern verfügen über treue und reisefreudige Fans. Doch um wirklich an der 1000er-Marke zu kratzen – oder sie gar zu sprengen – braucht es mehr. Vor allem: gutes Wetter.

 

In den letzten zwölf Jahren wurde die magische Marke von 1000 Zuschauern nur drei Mal geknackt – jeweils bei sonnigen, trockenen Bedingungen. Das berüchtigte "Fritz-Walter-Wetter" mag 1954 Helden geboren haben – auf den Plätzen der Kreisliga wirkt es eher zuschauerhemmend.

Ein Rückblick ins Vorjahr zeigt, was möglich ist: Im Mai 2024 lockte das Finale zwischen Türk Gücü Sinsheim und dem SV Adelshofen  über 1000 Menschen ins Karolus-Stadion nach Reihen. Ein wahres Fußballfest, trotz knapper Parkplätze und Champions-League-Halbfinale der Bayern am selben Abend.

Rekorde und Rohrkrepierer – ein Blick zurück

 

Ein Jahr zuvor knackten Rohrbach und Dühren ebenfalls die 1000er-Grenze – hier war die gute Erreichbarkeit in Sinsheim ein Pluspunkt.

Doch es gibt auch andere Beispiele: Das Finale 2017/18 zwischen Neckarbischofsheim und Eppingen II, bei bestem Wetter und Top-Sportplatzbedingungen in Rohrbach, zog lediglich 600 Zuschauer an.

Und wer glaubt, früher sei alles besser gewesen, irrt: 1982, beim Duell  Reihen vs.  Kirchardt, verirrten sich gerade einmal 400 Fans ins Stadion.

"Nicht nur die Zuschauerzahlen sind in den vergangenen Jahren hoch gegangen"

Emotion schlägt Statistik

 

Was kommenden Mittwoch in Waibstadt passieren wird, ist ungewiss. Aber eines ist sicher: Selten elektrisierte ein Kreispokalfinale die Region so sehr. Die Vorfreude reicht längst über die beiden Finalisten hinaus.

Wird es ein Rekordjahr? Vielleicht. Wird es ein besonderes Spiel? Ganz sicher.

Denn es geht nicht nur um ein Ergebnis. Es geht darum, dabei zu sein. Nicht als stiller Beobachter, sondern als aktiver Teilnehmer.

Als Familienvater, Mecker-Rentner, Spieler der Zweiten, Oma vom Torwart, Würstchenbräter oder Jugendspielerin. Alle sind Protagonisten dieses Abends.

Mehr als Fußball – ein Fest für den Kreis

 

Vielleicht wird es ein Finale, bei dem wir nicht nur den Sieger feiern – sondern den Amateurfußball selbst. Der Fußball, der uns in Pandemiezeiten so sehr gefehlt hat. Der Fußball, der uns vereint – jenseits von Pay-TV, VAR und Millionenverträgen.

 

Der Fußballkreis Sinsheim mag im Vergleich zu Mannheim oder Heidelberg ein Zwerg sein – aber er lebt, brennt, feiert.

Lasst uns diesen Abend gemeinsam gestalten. Lasst uns einen Moment schaffen, an den man sich erinnert. Lasst uns sagen können: „Ich war dabei.“

 

Alle nach Waibstadt.

Zuschauerzahlen der letzten Jahre im Überblick:

Saison

Finale

Zuschauerzahl

23/24

Adelshofen – TG Sinsheim

1050

22/23

Rohrbach – Dühren

1000

21/22

Helmstadt – Treschklingen

650

20/21

Ittlingen – Eppingen II

500 (coronabedingt)

19/20

kein Finale (Corona-Urteil: Steinsfurt)

-

18/19

Gemmingen – Eppingen

750

17/18

Waibstadt – Helmstadt

950

16/17

Neckarbischofsheim – Eppingen

600

15/16

Waibstadt – Treschklingen

850

14/15

Obergimpern – Eppingen II

1000

13/14

Waibstadt – Zuzenhausen

900

12/13

Michelfeld – Rohrbach

600

99/00

Reihen – Hoffenheim II

600

81/82

Reihen –  Kirchardt

400

 

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