Plötzlich Prinzessin 

"Starten am Sonntag als Titelverteiteidiger in den Kreispokal - Trainer Sascha Fuhr und Christian Stumpf"

Nach diversen Pokalerfolgen und Lobhudeleien auf allen Ebenen müssen wir in diesem Blog auch mal wieder über unangenehme Themen sprechen. Wir kommen hier ja nicht nur zusammen, um uns gegenseitig permanent einzucremen.

 

Am Sonntag startet der SV Reihen in eine neue Kreispokalsaison – und darf dazu nach Babstadt reisen. Klingt erstmal nach einer lösbaren Aufgabe, schließlich ist der dortige Sportverein nicht unbedingt im obersten Regal des Fußballkreises zu finden. Doch mancher erinnert sich noch mit leichtem Schaudern an das letzte Aufeinandertreffen im Rappenauer Stadtteil.

 

2016 – zum ersten Mal überhaupt stieg der SV Babstadt in die höchste Sinsheimer Spielklasse, die Kreisliga, auf. Dort traf man auch auf den SV Reihen, der nach seinem einjährigen Landesliga-Ausflug wieder zurück im Oberhaus war. Am 4. Spieltag galt Reihen als haushoher Favorit:

 

Die Babstadter hatten in den Wochen zuvor in Waibstadt und Rohrbach jeweils sechs und sieben Buden kassiert, während Reihen mit sieben Punkten aus drei Spielen gut gestartet war und im oberen Tabellendrittel erwartet wurde.

 

Was dann aber an jenem 11. September auf der rustikalen Sportanlage passierte, war – leider für uns – eine sportliche Lehrstunde. Auch für den Autor dieses Textes, der damals selbst auf dem Platz stand.

Wie Anne Hathaway in Plötzlich Prinzessin vom unscheinbaren Entlein zur Model-Prinzessin wurde, so müssen sich an diesem Tag die Spieler des SV Babstadt gefühlt haben. Ein Make-over in zwei Mal 45 Minuten bester Kreisliga-Unterhaltung – sofern man es mit der Heimelf hielt.

 

Kochanek, Schwietz, Krieger und diverse Böhmänner – Namen, die heute sicher noch ganz gut in der Babstadter Vereinschronik aussehen. Zur Pause stand es 2:0. In der Kabine glaubte man nach einer komplett verkorksten Hälfte noch Schadensbegrenzung betreiben zu können, spätestens nach dem 3:0 in der 60. Minute nahm der Albtraum aber seinen Lauf. Während Babstadt sich in einen Rausch spielte, wirkten wir eher wie berauscht. Vielleicht hatte auch die vorangegangene Hochzeit von Spielleiter Luzens ihren Anteil am Untergang –Jedoch; Ehre wem Ehre gebührt: Babstadt gewann hochverdient mit 5:0 und feierte den höchsten Kreisliga-Sieg seiner Vereinsgeschichte.

 

Allerdings war das Hoch nur von kurzer Dauer: Nur drei weitere Siege sollten folgen, und so ging es mit mageren 19 Punkten in der Relegation gegen Steinsfurt wieder runter.

Am Sonntag kommt es im Pokal erneut zu diesem Duell. Der SV Reihen ist gut beraten, aus der Geschichte zu lernen – auch wenn der märchenhafte Babstadter Sieg von 2016 wohl einmalig bleiben dürfte. Einfach im Vorbeigehen gewinnt man dort sicher nicht.

 

Es wäre jedenfalls wünschenswert, dass es am Sonntag keine plötzlichen Prinzessinnen gibt – und der SV Reihen sich selbst krönt. Anpfiff ist um 15:30 Uhr.

 

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